Der Titel des Objekts übernimmt die Seitenbeschriftung eines Sammlungskatalogs des Museum of Modern Art, New York. Die aufgeschlagenen Katalogseiten zeigen links, auf Seite 56 ein Gemälde von Paul Gauguin und rechts, auf Seite 57 eine Darstellung eines Nachthimmels von Vincent van Gogh. In die Abbildung des Gemäldes von van Gogh ist ein Umriss einer Handfeuerwaffe eingefrässt. Der Umriss, bzw. Ausschnitt bietet Platz für eine Pistole der Marke Heckler und Koch. Im zugeklappten Zustand wäre die Schusswaffe gut versteckt. Das unverdächtige Buchobjekt, mit der verborgenen Waffe, könnte in einem Bücherregal oder auf einem Lesetisch einer Bibliothek, neben anderen Büchern, einen temporären Aufbewahrungsort finden.
Das Objekt erinnert mich an einen „Trojaner“, der sich ebenso getarnt, wie harmlos erscheinend in einen Computer einnistet, um diesen mit potenziell schadenbringender Malware zu infizieren. Oder auch ein kleiner, flüchtiger, Gedanke, da kaum am Bewusstseinshorizont erschienen, sich sogleich in einen Dämmerzustand des Vorbewussten zurückzieht und einkapselt, um irgendwann erneut zu einem Gedanken zu reifen, sich demnach sprachlich formiert, um vielleicht zu etwas Ideengleichen zu wachsen - nicht nur zum Positiven, Guten oder Schönen.
Juni 2016
